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werden entwandt, und so steht diesen Denkmälern edler Männer in kurzem ein Schicksal bevor, welches das Gute und Edle, der Nachwelt übertragen, fast immer hat: daß es entstellt, unkenntlich, endlich in den Staub getreten und — vergessen wird,

Nahe vor der Stadt liegen auch einige öffentliche Gärten, die aber wenig besucht werden. Der Hoppsche Garten scheint größtentheils nur dem Hopsa der Seiltänzer und Luftspringer bestimmt zu seyn, die hier gewöhnlich ihre Kunststücke zeigen. Während der Sommermonate werden vorzüglich auch folgende drey Örter zu Spazierfahrten benutzt, Straute Krisch, der Bauerhof eines lettischen Buschwächters, in seinem zum Krongute Würzau gehörigen Fichtenwalde, wo man von der lettischen Wirthin, nicht allein gute Milch und die Speisen des Landmanns, sondern — so hat sich der Lette hier schon überfeinert — auch Punsch, Kaffee etc. erhalten kann. An schönen Sommertagen sieht man hier viele Equipagen und Spaziergänger, besonders am Sonntage. — Wadsche Kaln, etwa zwey Werst weiter, und noch weiter Ledeckne oder die sogenannten hohen Berge, durch die Aussicht von einem ansehnlich mit Wald bewachsenen Hügel, wo man die Aa mit ihren vielen Krümmmungen und einige an den Ufern derselben liegende Höfe

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 439. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/454&oldid=- (Version vom 2.4.2020)