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Inschrift: Sapientiae et Musis sacrum Petrus Curlandiae et Semgalliae Dux pos. MDCCLXXV. Über dem Fronton erhebt sich ein viereckiger, auf jeder Seite mit vier korinthischen Säulen und einem schönen Gebälke geschmückter Thurm, auf dessen Platteforme eine achteckige, mit Glasthüren, aus denen man heraustritt, versehene Laterne steht, die von einer Kuppel, welche eine zweyte kleinere Laterne trägt, geschlossen wird. Eine bequeme, erst neuerlich angelegte Windeltreppe, führt inwendig bis zur äußersten Spitze, von wo aus man nach allen Seiten hin, weit über die Stadt weg, die herrlichste Aussicht genießt. Das obere Geschoß des Gebäudes enthält das Auditorium maximum zu den Feyerlichkeiten, zwey kleine Hörsäle zu den Vorlesungen und die Bibliothek. Unten ist der Tanz- und Fechtboden, die Koncilienstube, einige Zimmer, worin die mancherley Sammlungen aufbewahrt werden, die Wohnung des Pedells und das Karcer. Das Observatorium ist auf der Südseite unter dem Dache angebracht, und wohl etwas unbequem, hat aber viele trefliche Instrumente

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/432&oldid=- (Version vom 12.12.2020)