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Die Bälle und Assembleen auf dem Kasino, im großen schön dekorirten Ritterhause, werden von dem versammelten Adel zahlreich besucht, und in voller Pracht erscheinen hier Herren und[WS 1] Damen. Der Tanzsaal ist groß und mit Geschmack verziert. Er wird von mehreren Spiel- und Gesellschaftszimmern umgeben. Aber die Bewirthung, wenn nicht besondere Feten eine Ausnahme machen, könnte für den Preis, den sich ein französischer Koch, der sie besorgt, zahlen läßt, auch bey den gewöhnlichen Kasinobällen besser seyn. In der Regel erhält man hier ziemlich magere Kost, nach dem strengsten Sinne. Die Bälle im Klubbenhause werden ebenfalls zahlreich besucht. Schade, daß das Lokal nicht zweckmäßiger ist.

Unter dergleichen abwechselnden Freuden und unter den Leiden der Geschäfte, sind endlich 8 bis 10 Tage nach Johannis verflossen. Immer einsamer wird nun die Stadt; man erblickt nur heimziehende bepackte Wagen; die Schauspielergesellschaft kehrt nach ihrem bestimmten Aufenthalte, Riga, zurück, und Mitau hört auf, die stark bevölkerte, belebte Stadt, voll Pracht und Freude, zu

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: nnd
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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/424&oldid=- (Version vom 12.12.2020)