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Fichten- und Tannendunkels, trägt viel zu dieser Ansicht bey — und in dieser Berücksichtigung sind die sich so nahe liegenden Anlagen vereint zu betrachten. Wenn in Mescheneeken heilige Schauer der Ahndung eines höheren Seyns die Seele durchbeben, und das innere Leben sich in ernsten Träumen entfaltet; so führt Groß-Bersen dagegen sanft und freundlich das Äußere in heiterer Wirklichkeit den Blicken der Wanderer vorüber. Von der Seite der Landstraße, die nur ein paar hundert Schritte vom Gute entfernt ist, leitet an der Berse (eben derselbe Fluß, der den Mescheneekschen Park durchfließt) ein Weg in ein kleines Gebüsch, bis zu einem auf zwey Seiten von Hügeln umschlungenen Thale. Ein auf frey stehenden Säulen ruhender Tempel, der über ein kühles, durch eine in den Tempel herauf reichende runde Öffnung beleuchtetes Gewölbe, erbaut worden, und ein amphitheatralischer Rasensitz, der sich an dem sanft, eingebogenen Hügel fortzieht, machen die Hauptpartien dieses Thals aus. Die Aussicht aus dem Tempel über den Park und nach den schön gruppirten Gebäuden des Gutes sowohl, als nach

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 370. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/385&oldid=- (Version vom 12.12.2020)