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auf der Anhöhe, der Landstraße gegenüber, haben mir besonders gefallen.

Auch in Frauenburg, und vorzüglich vom Kirchenberge, ist die Aussicht nach der Höhe, auf der Berghoff mit seinem hübschen Landhause, den Nebengebäuden und dem Garten liegt, höchst interessant, und war damals, als ich sie eben erblickte, noch durch ein erhabenes Schauspiel der Natur verschönert; denn während die ganze Landschaft im hellen Sonnenschein glänzte, zog ein Gewitter in der Ferne mit seinen finstern Wolken und Hagelstreifen vorüber. Es war, als lächelte noch die Erde, während der Himmel in der Ferne mit ernster, drohender Stirne herabblickte.

Am Busen lag der freundlichen Natur
Die junge Brut der Zweige und der Blüthen;
Das Sonnenlicht glänzt auf der grünen Flur,
Indeß entfernt zerstörend Donner wüthen:
Ein Bild von dir, beglücktes Vaterland,
Wo Alexanders Sonne glänzt;
Fern wüthet Krieg mit mörderischer Hand,
Indeß der Friede unsre Stirne kränzt.

Weiter weiß ich von der Natur und Kunst, die Frauenburg umgiebt, nichts

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 347. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/362&oldid=- (Version vom 12.12.2020)