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seiner schönen Lage und seines Gartens wegen bekannt ist. Beydes verdient auch wirklich bemerkt zu werden. Die Aussicht ist hier in der Ferne und Nähe vortreflich, besonders auf einem mit hohen Birken umpflanzten Hügel, wo von der einen Seite sich die treflich kultivirte Landschaft darstellt, und eine Menge Landhäuser dem Auge sichtbar werden; von der andern Seite aber ziemlich ansehnliche mit Laub bewachsene Hügel die Ufer eines Baches einfassen, der sich durch den Garten schlängelt. Er kömmt aus dem nicht weit entfernten Zezerschen See, der wie ein weißer Schleyer um das grüngelockte Haupt der Hügel fällt. Der Garten, hauptsächlich derjenige Theil, wo die Natur von der Kunst nicht gezwungen, sondern nur freundlich geleitet worden ist, hat äußerst liebliche Stellen. Der Gang am Berge unter einem natürlichen Laubdach von Haselsträuchen, die zu dem Bache am Fuße des Berges sich herunter biegen, als wollten sie ihr schwesterliches Bild in der Tiefe desselben näher beschauen; der freye Wiesenplatz im Thal, und ein Steinsitz zwischen Tannenbäumen

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/361&oldid=- (Version vom 12.12.2020)