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pr. D. de act. emt. vend., für die wissenden und unwissenden Kardinalfehler, deren die neue sächsische Verordnung bey den Pferden nicht mehr als 11 angiebt, haften zu wollen. Ein solcher Pferdetausch, besonders wenn sich ein paar Juden unter den Handelnden befinden, giebt ein interessantes Gemälde im Geschmack der niederländischen Schule. Die Jahrmärkte bieten dergleichen Scenen am häufigsten dar. Hier erscheint, mit starkem Barte und im langen schwarzen Talar, auf einem kleinen Pferde sitzend, der Ebräer, indem er, um die Schnelligkeit seines Arions zu vermehren, beyde Füße als Ruder braucht, und die Flügel, die diesem abgehen, durch die Bewegung seiner Arme, mit denen er gleichsam zu flattern versucht, ersetzen will. Der Bauer unterdessen prüft mit einer ernsten Kennermiene oder einem bedeutenden Lächeln, als hoffe er doch den mosaischen Wettrenner mit allen seinen Ränken zu übersehen, die Bewegungen des Pferdes und seines Reuters, und lobt oder tadelt dabey mit sehr kraftvollen Ausdrücken. „Das Thier läuft wie das Wasser,“ oder, „wie der Wind,“

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/359&oldid=- (Version vom 12.12.2020)