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Granit besteht. Hier übersieht man den mit hohen Lindenstämmen umkränzten und mit vielen seltenen Fruchtbäumen angefüllten geräumigen Garten, der, wenn gleich nicht im neuesten Geschmack angelegt, doch nach alter Sitte desto fruchttragender ist, und in heißen Sommertagen, unter einem Gewölbe hoher Lindenzweige, Schatten und Kühlung gewährt. An diesen Garten stößt, durch eine Allee von Ahorn- Birken- und Drosselbeerbäumen verbunden, ein kleines Wäldchen, in dem fast alle hier in Kurland gedeihenden Bäume angepflanzt sind. Mitten in diesem Wäldchen stehen, von einem Gitter umgeben, zwey Säulen von weißem und grauem Marmor, deren jede eine aus karrarischem Marmor schön gearbeitete Urne trägt; dem Andenken der entschlafenen Ältern des jetzigen Besitzers der Katzdangenschen Güter[1] geweiht. Wenn ich das schöne Gebäude betrachte, wie es durch die dunkeln Laubengänge des Gartens mit dem Wäldchen

und seinen schweigenden Gräbern verbunden

  1. Herr Karl von Manteuffel.
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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/351&oldid=- (Version vom 12.12.2020)