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Ansicht aber genießt man von den ansehnlichen Höhen, bey dem Privatgut Willgahlen, dem der Weg vorbey führt, und vorzüglich ist sie auf der Spitze eines Hügels ohnweit dem Hofe romantisch schön. Man übersieht hier den Willgahlenschen See, an dessen Ufern der Hof, zu dem eine dicht belaubte Allee vom Wege aus hinführt, liegt. Rund um den See erheben sich fruchtbare Höhen, mit Feldern und Bauergesinden besetzt, oder auch mit Laubwäldern bewachsen, zwischen denen man in der Ferne am gegenüber liegenden Seeufer, das Dach einer von Stein gemauerten Papiermühle hervorschimmern sieht. Auf der andern Seite wechseln Wiesen und Thäler, mit belaubten Hügeln, und in der weiten Ferne schließt den Horizont ein dichter Wald, wie ein dunkler Rahmen ein schönes Gemälde einfaßt.

Nicht weit von Willgahlen sind die Dörfer der Freybauern gelegen, die man unter der Benennung der Kurischen Könige kennt. Da sie unter allen Letten die Einzigen sind, die ein freyes, ihnen selbst eigenthümliches Land besitzen, so will ich dem

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/313&oldid=- (Version vom 12.12.2020)