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der Ort im Winter der belebteste in Kurland ist, mangelt es nicht an Quartieren. Lebensmittel, Holz und Heu etc. kosten hier bey weitem nicht so viel, wie z. E. in Liebau und Mitau. Und doch soll es vor wenig Jahren, als die Stadt weniger besucht war, noch wohlfeiler darin gewesen seyn.

Man dürfte es kaum glauben, daß ein so kleines Städtchen so viel abwechselnde Wintervergnügungen haben könnte, als es hier wirklich der Fall ist. Ich habe Assembleen in mehreren Häusern beygewohnt, bey denen wohl hundert und mehrere Personen sich anwesend befanden. Jeden Abend ist außerdem eine zahlreiche Gesellschaft in dem geräumigen Klubbenhause versammelt. In allen Straßen sieht man brillante Equipagen; und durch keinen Hofzwang, durch kein Ceremoniel gefesselt, lebt man hier nur frohe Tage. Ein schon seit mehreren Jahren bestehendes, gutes Liebhabertheater, auf welchem fast alle vierzehn Tage eine oder mehrere Vorstellungen gegeben werden, trägt viel dazu bey, den hiesigen Aufenthalt zu verschönern. Und jezt ist auch ein Liebhaberkoncert

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/308&oldid=- (Version vom 12.12.2020)