Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/300

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gemahlin des Herzogs Wilhelm, welche bis dahin in Goldingen beygesetzt waren, unter Begleitung von Deputirten aus allen Städten – wobey jedoch Goldingen als die älteste den Vorrang hatte — nach Mitau in das fürstliche Erbbegräbniß brachte.

Herzog Jakob, der den Goldingern ihre Privilegien bestätigte, hatte Ursache mit ihnen zufrieden zu seyn; denn, als er im Jahr 1639 zur Lehnsempfängniß nach Wilna zog, erhielt er von der Stadt Goldingen, auf seine Bitte um Unterstützung, einen freywilligen Zuschuß von 1860 polnischen Gulden — damals eine solche beträchtliche Gabe, daß der Herzog sich in einem besondern Schreiben dafür bedankte. In diesem Dankgefühl mag er denn auch, gleich nach seiner Verheirathung im Jahr 1645, den 23. Oktober, mit seiner Gemahlin Louise Charlotte, Prinzessin von Brandenburg, nach Goldingen gekommen seyn, um dort bis zum 30. Oktober frohe Feste zu feyern, wobey der junge fürstliche Ehemann sich hervorgethan, wie die Handschrift sagt — „nach dem Ringrennen unser Herzog gut Glück gehabt.“

Empfohlene Zitierweise:
Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/300&oldid=- (Version vom 12.12.2020)