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aber, die Herzogin Sophia, starb im Kindbette und wurde in Goldingen, in der Schloßkirche, begraben. — Im Jahr 1615 stieg das Wasser der Windau so hoch, daß es zum Schloßthore hinein und eine Elle hoch in den Schloßhof drang. Wer die Höhe der Ufer kennt, kann sich von der Größe der Flut einen Begrif machen, die ungeheuer gewesen seyn soll. Da die Stadt niedriger als das Schloß liegt, so muß nothwendig auch jene gänzlich überschwemmt gewesen seyn.

Eine andere Flut des Elends, gewiß drückender als eine solche, welche nur die Natur sendet, ergoß sich über Goldingen im Jahr 1617 in den Gräueln, welche der Bevollmächtigte des geflüchteten Herzogs Wilhelm, Fahrensbach, verübte, der unter andern auch die Schlösser Edwahlen und Allschwangen in Brand stecken ließ. Als die Polen, die zur Hülfe des Herzogs Wilhelm in Windau und Dünamünde gelandeten Schweden wieder vertrieben, ward Kurland in Starosteyen getheilt, und so erhielt z. B. Magnus Ernst Dönhoff die Starostey Goldingen, und eben derselbe Wolmar Fahrensbach,

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/297&oldid=- (Version vom 12.12.2020)