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dieses Gartens ihren Platz, den sie gewiß schon Jahrhunderte hindurch so ehrwürdig einnahmen, behielten, und während die jungen Bäume umher noch mit den Schwierigkeiten, sich an den fremden Boden zu gewöhnen, kämpfen, ihre weiten Zweige zu einander neigen, als wollten sie den jungen Anwuchs unter ihren Schutz nehmen. Zwischen diesen großen Bäumen, wo eine Grotte im Berge, so wie etwas weiter noch eine andere von Steinen gewölbt, der Insel im runden Teich gegenüber liegt, überrascht ein sehr liebliches, von Blumen umarmtes Plätzchen, wo die Aussicht in die ferne weite Ebene, bis hinauf zum dondangenschen Walde, der wie ein Nebelstreif den Horizont umzieht, und auf das prächtige Gebäude zur Seite, äußerst schön ist. Man erblickt sich hier unter den Schatten der hohen Bäume, zwischen schöner Kunst und Natur, und fühlt wie sie beyde vereint das Menschenleben erheitern.

Von der innern Einrichtung des prächtigen Gebäudes hat mir besonders der Wintergarten, im rechten Flügel, gefallen. Hier

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/248&oldid=- (Version vom 14.2.2021)