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Viereck, aus dessen Mitte über dem Thorwege sich ein schöner Thurm erhebt, verbunden, und von Stein erbaut, so daß diese Wirthschaftsgebäude von außen das Ansehen einer alten Burg gewinnen, und mit dem Wohnhause, das nicht weit davon im neuesten Geschmack auf der Spitze der Anhöhe erbaut ist, im angenehmen Kontraste stehen — gleichsam als träten hier Gegenwart und Vorzeit in einen freundschaftlichen Bund zusammen, um mit ihrem verschiedenen Schmuck eine ehemals unbebaute Gegend zu verschönern. Doch verdient diese Gegend wahrlich jene Auszeichnung, denn die Aussicht ist vortreflich. Auf 5 bis 6 Meilen weit übersieht man von dort eine Menge Höfe, Bauergesinde, Straßen, Krüge, Wälder und Wiesen; eine fruchtbare Landschaft breitet sich auf allen Seiten in die Ferne. In der Nähe der Hoflage sind die Umgebungen nicht minder schön. Doch diese mag der Leser mit mir betrachten, nachdem ich das pallastähnliche Wohngebäude im flüchtigen Umrisse gezeichnet habe. Es ist mit dem zur Küche und zu Domestikenwohnungen eingerichteten

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/246&oldid=- (Version vom 13.12.2020)