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befreyt zu wissen, von der Gutsherrschaft nicht endlich erfüllt werden? —

Als wir in die Wohnung des Baakinspektors zurückkamen, fanden wir unsere Gesellschaft durch einige Kaufleute aus Windau vermehrt, mit denen wir einen frohen Mittag verlebten. Auch lernte ich hier den T. R. S**** kennen, dessen angenehme Unterhaltung uns alle sehr interessirte. Er erzählte einen Theil seines Lebenslaufs, und versicherte, er habe mit Ehren gedient, weil er alle Strafen selbst überstanden. Obgleich wir ihm diese Erfahrung nicht beneideten, so konnten wir doch nicht umhin, sie zu bewundern, besonders bey der Versicherung des Herrn T. R., wie viel er an Charakter dabey gewonnen habe. Er zeigte auch eine Sammlung von Hünern, welche von gestrandeten Schiffen gekauft waren. Neben einem holländischen fetten Hahn — was gerade bey Hähnen sonst selten, und kein Verdienst ist — spazierte ein gewandter Engländer, und, wenn ich nicht irre, so befand sich, unter mehreren andern Nationen, auch ein Spanier hier. Wahrlich eine

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/241&oldid=- (Version vom 14.2.2021)