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von Sandbergen, die sie vor Stürmen schützen, umgeben; aber dem menschlichen Fleiße, der keine Hindernisse kennt, gelang es auch hier, mitten in einer Sandwüste eine liebliche Ebene, voll schöner Kornfelder und grünender Wiesen, anzubauen. Starke Weidenstämme verhindern das Bewehen des Sandes, und sind der kleinen Felder Schutzwehr und Zierde zugleich. Wie in einer Insel Felsenburg hört man das keine halbe Werst entfernte Meer rauschen, ohne es, von den Hügeln verdeckt, zu sehen; man erblickt es nur, wenn man ein über dem Dache des Hauses errichtetes Observatorium besteigt.

An dem Baakinspektor, einem ehrwürdigen Greise, — der hier, in diesem eigentlichen Winkel Kurlands, seit vielen Jahren lebt, und der so oft, öfterer als mancher Reiche und Vornehme in prächtigen Städten, Gelegenheit suchte und fand, Menschenleben zu retten und Gutes zu thun, — hatten wir einen freundlichen und liebenswürdigen Wirth. Wir waren Nachmittags um 4 Uhr angekommen, und beschlossen, das Dorf

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/220&oldid=- (Version vom 14.2.2021)