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genutzt ward. In dieser ehrwürdigen Sammlung von Humpen, Pokalen, Deckelgläsern u. s. w., finden sich manche Stücke, die durch Sauberkeit der Arbeit, ja selbst durch einen künstlichen Mechanismus auffallen. So z. B. ein großer Pokal, auf dessen Deckel ein Hirsch steht, und der so eingerichtet ist, daß, durch einige Röhren, die tief in das Glas heruntergehen, der Wein, den man hineingegossen hat, oben aus dem Hirsche hervorspringt. Auch ist hier eine kleine Kunst- und Naturaliensammlung. Ich besinne mich nur auf einen hölzernen Becher von mässiger Größe, den hundert andere, so dünne als das feinste Papier, in einem allmälig kleineren Maßstabe, ebenfalls von Holz gearbeitet, ausfüllen, und den ein dondangscher Bauer gedrechselt haben soll. Einiges alt-gothische Hausgeräthe interessirt auch wohl für den Augenblick.

Doch, ehe ich den Leser aus dem Schlosse führe, zeige ich ihm noch die wahrhaft romantische Aussicht aus seinen Fenstern. Der Blick überschaut zwar keinen sehr weiten Horizont, den hier Wälder schliessen, die

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/204&oldid=- (Version vom 14.2.2021)