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auf Leinwand verzierte Decke, wo christliche und heidnische Mythologie sonderbar genug zusammengestellt ist; — und nun gehen wir zur Rüstkammer. Hier finden Sie mehr als hundert alte Schießgewehre, mit und ohne Radschlößer, Schwerter, Stücke von alten Rüstungen, Lanzen, Spieße u. dgl. m.; aber, als einen richtigen Beweis, daß unsere Vorältern, so wie wir, den Damenpantoffel mit zu den Waffen gezählt haben, führe ich hier einen an, den man in dieser Rüstkammer mitten unter den Schwertern und Spießen findet. Er ist von ansehnlichem Gewichte, und verhält sich zu den heutigen Pantoffeln eben so, wie jene großen Schwerter sich zu den jetzigen verhalten. Unter den letztern ist mir eines aufgefallen, dessen Besitzer ein Herr von Maydel gewesen ist. Es hat nämlich, der langen Parierstange zur Seite, eine Art von Stichblatt, von fingersdickem Leder, mit rothem Sammt überzogen, auf welchem mit Gold die Buchstaben I. H. S., und eine polnische Inschrift, gestickt sind. So oft auch sonst eben diese Buchstaben, als Stichblatt

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/200&oldid=- (Version vom 14.2.2021)