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erhob; so verdiente sein Name nicht verloren zu seyn. Fest stand auch er, schaute nicht auf den Abgrund unter seinen Füßen, sondern frey gen Himmel empor. Auch ihn beugte kein Wetter auf seinem, durch die damalige Zeit, so eng beschränkten Standpunkte, und er fiel, wie jener junge Held der Natur einst fallen wird, getroffen vom Schicksal, das Menschen wie Blüthen zerstört.

Die Burg ist im Viereck gebaut; zwey Thore verschließen den Eingang, und die Gräben rund um diese alte Feste haben sich alle noch erhalten; nur bey der Einfahrt ist ein fester Damm über den Schloßgraben, der fliessendes Wasser enthält, geschlagen worden. Auf der Nord- und Westseite ist das ganze Schloß von einem ziemlich großen, mit schönem Laube umkränzten Teich eingefaßt. Noch einen Blick auf die Schießscharten, welche so gar ganz oben unter dem Dach sich finden — auf die ungleichen, bald hohen, bald niedrigen, hin und wieder zerstreuten Fenster, die, weil sie durchweg nicht einmal in einer Reihe stehen, einen

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/192&oldid=- (Version vom 14.2.2021)