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welches, nach dem Kantischen „Schmerz bey jedem Erhabenen“ eben ein Zeichen des letztern ist.

Wir verlassen den Wald, wo er beynahe am dichtesten ist, und bis auf wenige Schritte die Aussicht hemmt. Plötzlich, wie durch einen Zauberschlag, erhebt sich vor unserm Blick eine schöne, heitere Landschaft. Aus einem Thale, das ein ziemlich ansehnlicher Bach durchfließt und das schönste Gebüsch von verschiedenem Laubholz einfaßt, blinken die rothen Dächer der von Stein erbauten Mühle, eines Kruges, und einiger andern Gebäude hervor. Neben Bauerhöfen, deren nettes, reinliches Ansehen, und deren rings umzäunte Felder und Wiesen, den Wohlstand und die Ordnung der Einwohner verrathen, geht nun der Weg, bis man, noch ein paar Werst weiter, die Thürme der alten Burg Dondangen, von nach allen Seiten hin sich ausbreitenden Alleen umgeben, erblickt.

Die Burg, eine der ältesten Kurlands, und von dem dritten deutschen Ordensmeister in Liefland, Diedrich von Gröningen, im Jahr 1249 erbauet, hat sich vortreflich

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/190&oldid=- (Version vom 14.2.2021)