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gegen den Kardinal Radzivil, der Pilten, als Bisthum, mit Gewalt erobern wollte, an. Die aus Dänemark erlangte Hülfe war indeß nicht beträchtlich, desto eifriger aber vereinigte sich in Pilten selbst alles: der Adel, die Bürger und Bauern, und zogen dem Feldherrn des Kardinals, Namens Oborski, entgegen. Es kam zu einem Gefecht, in welchem letzterer blieb. Der Kardinal suchte nun den Herzog Gotthard von Kurland unter dem Vorwande mit in seine Händel zu ziehen, daß König Sigismund von Polen in die Besitznahme des Stiftes eingewilligt habe; allein er konnte, trotz aller List, die er anwandte, den Herzog, der auf Mittheilung des königlichen Schreibens drang, nicht bewegen, an dem Kriege Theil zu nehmen. Inzwischen hatten die Piltener bey einem Ausfalle einen Befehlshaber des Kardinals gefangen genommen, und bey ihm ein Schreiben des Königs von Polen an den Kardinal, worin die gewaltsamen Maßregeln des letztern höchlich gemißbilligt wurden, gefunden. Diese Entdeckung gab den Piltenern neuen Muth. Sie sandten dem Herzoge eine Abschrift

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/180&oldid=- (Version vom 14.2.2021)