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sondern sich in Wort und Sinn ergoß, und nicht regellos seine sanfte Stinme erschallen läßt. Überhaupt verrathen die zu den ansehnlichen Apprickenschen Gütern gehörigen Bauern, eine gewisse Bildung, die in unserm noch vom Gewebe der Leibeigenschaft umflorten Vaterlande, nur da gedeihen kann, wo so, wie hier! und Gottlob in den meh- resten Gütern die Gutsherrschaft die Rechte der Menschheit höher, als eigene Berechtigungen schützt, wo der Lette sich selbst zu achten aufgemuntert und angewiesen wird, und nur so Gefühl für alles Gute und Schöne in ihm entkeimen kann.


Nicht weit entfernt von Appricken ist

Alschwangen,

ehemals eine der Familie von Schwerin gehörige Grafschaft, die aber nachher in den Besitz der Herzoge von Kurland kam, und jezt ein Eigenthum der Russischen Krone ist. Der Weg nach Alschwangen muß für den Freund der Landwirthschaft besonders angenehm seyn. Allenthalben sieht man auf einer weiten Fläche, große Kornfelder und unabsehbare


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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/141&oldid=- (Version vom 14.2.2021)