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der am liebsten in dichter Finsterniß weilt, und den das Wunderbare wie ein tiefes Meer — und die Furcht, wie das Geschrey der Sumpfvögel umgiebt. Indessen bey den jetzigen Erscheinungen von Gattinnen, Katzen und Hunden, die an der Tagesordnung sind, und den beynah ganz verloren gegangenen Beschwörungsformeln, wird man mir Dank wissen, jene in der treuherzigen Erzählung eines Bauern — der keine Mittel hat, sich durch die Edition der Erscheinungen seiner Angehörigen berühmt zu machen — wieder aufgefunden zu haben.

In dem Pappen-Seeschen Kruge fanden wir alles schon zu unserm Empfange bereit. In dem Gastwirthe dieses Kruges erschien der Nachtrag zu der furchtbaren Erzählung unsers Führers; denn gerade so mußte seiner Großmutter die Schreckensgestalt erschienen seyn, nur ward sie hier zum Glück durch ein Paar weibliche Wesen, die sich sogleich als Wirthinnen verriethen und denen es nicht an freundlicher Bildung gebrach, gemildert. Wir schliefen sanft nach unserer abentheuerlichen Reise, und kaum graute

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/125&oldid=- (Version vom 14.2.2021)