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geschieht 1180 eine Uebertragung von Eigen sub banno regio coram comite Bernhardo Dulmaniensi; der Bruder bestätigt sie in comitiam, in qua Hewene continetur, veniens, a Luberto de Asbeke tunc comiteregali iterum banno confirmatam; Lubert erscheint als Zeuge unter den hier den Freien vorgestellten Ministerialen, wie die Ministerialität seiner Familie überhaupt keinem Zweifel unterliegt. Wieder wird 1197 ein Verkauf bestätigt in cometia Lutberti de Asbike sub banno regio. Bei einer Vergabung an die Kirche von Münster 1206 heisst es: donationem in comecia regia, sub qua proprietas — sita est, per Rembertum de Stochem tunc temporis regium bannum tenentem, auctoritate regia legitime fecit confirmari; auch Rembert erscheint hier, wie sonst, unter den Ministerialen.[1] Danach wird nicht zu bezweifeln sein, dass münsterische Stiftsministerialen im zwölften Jahrhunderte Schöffenbare sein konnten; freilich nicht zugleich schöffenbar Freie, da, wie wir sahen, Freie und Dienstleute bestimmt auseinandergehalten wurden und doch bei Gerichtsverhandlungen auch noch später ein Vorzug der Freien hie und da hervortritt. In dieser Richtung erscheint mir sehr beachtenswerth eine Urkunde des Bischofs von Münster vom J. 1238, wonach der Villikus Johann nebst seiner Frau und deren Kindern erster und zweiter Ehe auf den Haupthof Beckum verzichten: In cuius rei compensationem data ipsis quadam pecunie summa tam ipsos quam pueros libertati condonavimus et extunc cum fidelitatis iuramento in ministeriales Monasteriensis ecclesie recepimus, excepta Hadewige filia prioris viri, que libera mansit, in cuius locum subiit Gerthrudis filia Wicboldi ius ministerialis habitura.[2] Werden hier zuletzt Freiheit und Ministerialität bestimmt geschieden, so ist es um so auffallender, dass der Eigenhörige freigelassen wird, um dann Ministerial zu werden. Zu vergleichen wäre damit die Urkunde K. Konrads für Korvei vom J. 1147, worin gestattet wird, ut liberi homines — se ipsos in proprietatem ipsius ecclesiae ad jus mmisterialium tradere liceat, et de infimo ordine, videlicet de litis aut de censuariis

  1. Cod. dipl. Westf. 2, 143. 152 243. 250. 3, 21.
  2. Cod. dipl. Westf. 3, 108.
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Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_175.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)