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bringen, ausdrücklich zu wahren: Item si aliquis eorum vasallum suum, qui eum forte offendit, iure feodali convenerit, et sic feodum evicerit, illud suis usibus tuebimur; et si ipse feodum de bona et liberali sua voluntate nobis conferre voluerit, recipiemus, amore vel odio non obstante. Quocumque autem modo, sive etiam ex morte infeodati, principi ecclesiastico feodum aliquod vacare contigerit, illud auetoritate propria, immo violentia, nullatenus invademus, nisi de bona voluntate liberalique concessione sua poterimus optinere; set cum effectu suis usibus studebimus defensare.[1] Und auch an einzelnen Belegen fehlt es nicht. Trotz jenes Verzichtes auf alle väterlichen Lehen von Mainz finden wir Friedrich 1237 wieder im Besitze.[2] Auch auf die Wormser Lehen hatte der König verzichtet; aber schon 1220 schreibt das Kapitel, dass, da der Bischof benevolentiam per omnia domini nostri Romanorum regis — non haberet, eo quod Wimpinam et attinentia ipsi domino regi in feodo non concessit, er es darüber um Rath gefragt habe, und dass es in die Verleihung willige, wenn der König von seinem Begehren nicht ablasse.[3] Doch mag der König damals, vielleicht im Zusammenhange mit der Bestimmung des Privilegs, abgestanden sein, da erst 1227 K. Heinrich gegen 1300 Mark Wimpfen und Eberbach als Lehen erhält.[4] Auch von Lorsch hatte K. Heinrich 1229 die früher den Pfalzgrafen geliehene Vogtei,[5] welche also nicht mit dem Fürstenthume, wie es doch gebräuchlich war, auf die Wittelsbacher übergegangen war; so mussten sich auch die Laienfürsten durch das Vorgehen des Königs vielfach benachtheiligt finden. Der Streit über die staufischen Lehen von Wirzburg, auf welche K. Philipp verzichtet hatte, wurde von K. Heinrich Schiedsrichtern übertragen und 1225 dahin geschlichtet, dass der König Heilbronn und andere genannte Lehnstücke behielt, auf den Rest aber verzichtete.[6] Länger noch dauerte der Streit

über die gleichfalls von Philipp resignirten Strassburger Lehen;

  1. Mon. Germ. 4, 236.
  2. Mon. Boica 30a, 262. 259.
  3. Schannat Hist Wormat. 100
  4. Huillard H. D. 3, 332.
  5. Guden Sylloge 165.
  6. Mon. Boica 30a, 129. 130.
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Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_048.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)