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donationem eo tenore facio tibi et successoribus tuis, ut deinceps tu et successores tui habeatis et libere possideatis per me et successores meos, reverentia personaeomisso hominio, ad fidelitatem et servitium, quidquid A. et H. per me et antecessores meos habuisse videntur, — retento mihi et successoribus meis servitio in supradictis castris vel locis, quod ego et antecessores mei soliti sumus habere.[1] Der König von Frankreich bekundet 1193: quod L. Morinensis episcopus nos et successores nostros absolvit et in perpetuum quitos dimisit ab hommagio, quod sibi facere debebamus de feodo Hesdin, quod predecessores nostri domini de Hesdin antecessoribus suis episcopis Morinensis ecclesiae fecisse dinoscuntur; dafür befreit der König die Kirche in perpetuum von der Last der Verpflegung für sich und seine Diener.[2]

In diesen Fällen ist die Möglichkeit gar nicht vorgesehen, dass das Lehen etwa später an einen Vasallen kommen könne, dessen Heerschildverhältnisse einer Leistung der Mannschaft nicht im Wege ständen. Im ersten Falle war das allerdings bei Fortdauer dieser Lehnsverbindung überhaupt nicht wohl denkbar; auch im zweiten nicht, wenn feststand, dass der jedesmalige König von Frankreich das Lehen besitzen solle. Aber ein solches Lehen konnte ja auch auf einen jüngern Sohn übergehen, der nicht König wurde, oder anderweitig aus den Besitz des Königs kommen; um für solche Fälle dem Herrn das Recht zu wahren, ist häufiger nur von zeitweiser Nachsicht der Mannschaft die Rede.

Diese Nachsicht konnte von vornherein ausgesprochen werden für die Zeit der Fortdauer der die Mannschaft ausschliessenden Stellung des Belehnten und seiner Erben. So bekundet 1185 der König von Frankreich, dass für die vom Grafen von Flandern an ihn gekommene Grafschaft Amiens der Kirche von Amiens die Mannschaft gebühre; dass sie aber bewilligt habe, ut feodum suum absque faciendo hominium

teneremus, cum utique nemini facere debebamus hominium

  1. Hoffmann Nova script. coll. 1, 173.
  2. Brussel Usage des fiefs. 1, 154.
Empfohlene Zitierweise:
Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_021.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)