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nobiles iure feudi concedent aliquibus de ministerialibus sive fidelibus nostris, iuxta nostre beneplacitum voluntatis; post quorum mortem alios, quibus nobis placuerit, infeudabunt, nullo nobis et ecclesie nostre ex hoc preiudicio generato.[1] Der Graf von Lauenrode verkauft 1248 dem Herzoge von Braunschweig sein Erbgut und alle Lehen, welche er von den Bischöfen von Hildesheim und Minden und andern Herren hat und belehnt damit ad manum ipsius domini nostri ducis vier genannte Ritter.[2] Ebenso 1254 bei Ueberlassung der unzweifelhaft reichslehnbaren Grafschaft im Chiemgau durch die Herzoge von Baiern an Salzburg.[3] Beim Fehlen allgemein anerkannter Könige während des Interregnum war man schon desshalb bezüglich der Reichslehen auf solche Auswege hingewiesen, da eine Auflassung an den Herrn nicht stattfinden konnte.

In andern Fällen wird Grund und Dauer der Scheinleihe in den Urkunden ausdrücklich angegeben. Der Graf von Eberstein verkauft 1297 dem Landgrafen von Hessen Grebenstein und beleiht damit drei landgräfliche Burgmannen also lange bis wirs ien gemachen unserme vorgenannten herren lantgreven — und ern kinden von deme heren, von deme sis mit erin haben mogint.[4] Der Graf von Ziegenhain verkauft 1294 an Mainz Burg und Stadt Neustadt mit allem Zubehör, leiht dieselben zu rechtem Mannlehen sieben Dienstmannen der Mainzer Kirche, und gelobt, das wir diese vorgenanten unser manne der manschafft ledig sagen sollen, wan ein ertzbischoff oder der stifft von Mentze das erkobert an den herren, da die lehen herrurent, das die lehen geeygent werden dem stifft zu Mentze.[5] Die Grafen von Waldeck und Dassel verkaufen 1303 dem Herzoge von Braunschweig Burg und Grafschaft Nienover und versprechen, dieselben zu Lehen zu reichen quibuscunque dominus dux.voluerit; quousque dictam comitiam coram domino nostro Romanorum rege resignaverimus et ipse eandem in pheodo copiat vel

acquirat;[6] die dem Bischofe von Hildesheim 1310 verkaufte

  1. Guden c. d. 1, 545.
  2. Sudendorf UB. 1, 22.
  3. Quellen u. Erört. 5, 129.
  4. Wenck hess. G. 2, Urk. 243.
  5. Wenck 2, Urk. 236.
  6. Sudendorf UB. 1, 102.
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Julius von Ficker: Vom Heerschilde. Innsbruck: Verlag der Wagnerschen Buchhandlung, 1862, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Heerschilde_016.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)