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Beide sprangen entzückt von den Pferden, stürzten ihr zu Füßen und riefen: „Glück, Heil und Segen, schöne Agnes, gelobt seyn die Gestirne, die uns so glücklich leiteten! Victoria, Victoria! daß wir euch haben! Nun, ohne Säumen, Holde! schwingt euch schnell auf’s Roß, denn gewiß harrt mit Ungeduld euer der königliche Bräutigam, der euch halbwegs entgegen gezogen ist, euch zu schauen.“

Agnes bestieg den Gaul, den der Eine beim Zügel fortführte. „Vergeßt meine Retterin nicht!“ rief die Prinzessin den Knechten ernst befehlend und Margarethen liebevoll winkend zu.

Bald vereinigten sie sich mit den übrigen Reißigen, die sie jauchzend empfingen und so gelangten sie endlich ohne weiteres Abenteuer zum Prinz von Böhmen, der sie heimführte und sich bald mit ihr vermählte, wo denn Margarethe an dem Königshofe goldene Tage bei dem dankbaren Paare verlebte.

Die Räuber, bekümmert um ihren verwundeten Bruder, bekümmerten sich anfänglich nicht um Agnes und Margarethe, und da sie ihre Flucht entdeckten, geriethen sie ebenfalls in keine große Verlegenheit, freuten sich vielmehr an der Alten ein fressendes Kapital verloren zu haben, wähnten beide Entsprungene im Magen von Raubthieren und überließen die Gewinnung der drei noch lebenden Herzen dem glücklichen Zufall.

Allein anders war es im Buche des Schicksals beschlossen; denn sobald der Schwiegervater von Agnes durch die gute Margarethe die Gräuelthaten der saubern