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Wohlthätig und gütig wie im Leben übt auch der Verklärten Geist noch Gutes; denn in der Nacht des Dreifaltigkeitstages entsteigt er im hellen Lichtgewande seiner Schlummerstätte mit einem Palmenzweige in der linken und einen Lilienstängel in der rechten Hand. Wer sie erblickt, sieht in ihr einen Friedensengel, der Trost den Leidenden, Unterstützung den Armen und Genesung den Kranken spendet, sobald er sie mit dem Palmenzweige berührt; wem er hingegen mit dem Lilienstängel winkt, dem werden Glücksgüter zu Theil.


LXI. Die Luchsenburg.

Nicht weit auf dem in der Gegend des Landstädtchens Elstra befindlichen Hochstein, ist die sogenannte Luchsenburg, ein mit Steinen angefüllter und mit verschiedenen Holzarten – meistentheils Nadelholz – dicht bewachsener Platz, wo der Teufel, welcher in jenen finstern Zeiten noch häufig als Jäger herumging und das edle Weidwerk, gleich einem gestrengen Ritter, handhabte, weil er daselbst einen Luchs geschossen, ein Jagdschloß, dem er den Namen Luchsenburg beilegte, erbaut hatte.

Hier weilte er oft mit seinem Hofstaate und jagte daselbst mit solchem Getöse und Lärm, daß den armen Erdwürmern Hören und Sehen verging und in eigentlicher Bedeutung die Haare zu Berge standen. Die zu dem ewigen Schwefelpfuhl Verdammten machten die Treiber und die untergeordneten Teufel (diaboli minorum gentium) hatten die Ehre als Forstmeister, Hof- und Jagdjunker dem Vergnügen beizuwohnen; andere hingegen, die unter