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und von den Böhmen letztgedachten, von seinen Freunden aber, wegen seiner ungeheuchelten Frömmigkeit – er war nämlich nicht lange Soldat gewesen, folglich nicht, wie seine Kameraden damaliger Zeit, in Sünden und Lastern ergraut – erstbemerkten Namen bekommen.

Ohne Nachtheil für die Invalidenkasse und ohne Gratifikation – welches damals nicht an der Tagesordnung war – entlassen, lebte er in dem Dörfchen, wo ihm die Sonne zum erstenmale geschienen, still und ruhig – zufrieden mit seinem Schicksale, sammelte Kräuter und ging, in so weit es seine Kräfte erlaubten – auf nahgelegene Oerter Botschaft.

Als er einst in der Michaelisnacht spät von einem solchen Berufswege zurückkehrte, begegnete er dem Bergmännlein, dem – da es ihm winkte – er furchtlos folgte. Ob nun wohl in der Mitternachtstunde an so einem einsamen Orte – da ihn der Geist die Kreuz und die Quere herumführte – dem ehrlichen Sahrer etwas unheimlich werden mochte und er gern zurückgetreten wäre; so hielt er – in der Erinnerung jener Zeit, wo er oft an verrufenern und unheimlichern Oertern Vorpostenwacht gehalten hatte – es doch für schimpflich auszuweichen und hinkte – ob sich gleich sein Haar lupfte und es ihm kalt im Nacken fröstelte, sich kreuzigend und segnend – seinem Führer nach, der endlich an einem Hügel stehen blieb, räucherte, mit dem Stock nach den vier Himmelsgegenden wieß und den Hügel berührte, der sich öffnete, eine Menge Gold, Silber und Edelsteine herausgab und dann sich schnell schloß. Das Männlein winkte dem Erstaunten sich dieses Alles anzueignen,