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womit er manchen Kranken erquickte, kochte er zur Nachtzeit, um neugierigen Lauschern, die nur Faulheit oder Furcht bei Nacht ins Bette bannte, zu entgehen, im Garten, um Feuerunglück zu vermeiden.

Daß es nun in dieser seiner Junggesellenwirthschaft eben nicht elegant ausgesehen haben möge, läßt sich ohne Bemerkung wohl von selbst denken; denn Bälge, Häute und Felle von erlegtem Wildpret lagen mit Kräutern, Wurzeln und alten Büchern vereint, im wilden Gemisch unter einander, indeß Flinte, Büchse, Pistolen, Hirschfänger, Schwanenhälse, Tellereisen und Jagdnetze an den Wänden prangten, welches denn – nebst seiner altfränkischen Tracht, die er stets beibehielt – Abergläubige und Furchtsame – die außerdem noch einen Rabenstein, eine Springwurzel bei ihm bemerkt und ihn Natternbrühe hatten trinken sehen – bei dem ihnen angebornen und durch mancherlei Erzählungen genährten Aberglauben an übernatürliche Kräfte, in ihm, wo nicht einen mit dem Satanas Verbundenen, doch wenigstens einen Zauberer erblicken ließ. – Grünau lachte bestimmt der Thoren. –

Auch ereignete sich nach seinem Tode noch ein Umstand, der den Glauben, daß er – wie man sagt – wohl mehr, als Brot habe essen können, noch mehr bestätigte. Als sich nämlich nach seinem Hintritt, außer den die Inventur besorgenden Gerichtspersonen, noch mehrere Afterkluge in seiner Behausung versammelten, blätterte Einer von ihnen in einem alten, bestaubten, mit Holzschnitten verzierten und Schlössern verwahrten Buche, als plötzlich – die Uhr verkündete so eben die zwölfte Mittagsstunde –