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wurden – vornämlich bei den Wenden (Manche halten sie für teutschen Mythus) noch durch Nixe vermehrt. Sie waren nicht, wie bei den Teutschen, blos weiblichen, sondern auch männl. Geschlechts. Unvorsichtig Badende, vornämlich Kinder, zogen sie (besonders zu gewissen Zeiten) unter’s Wasser, wo sie selbige tödteten, nicht selten aber die vom weiblichen Geschlecht sich mit schlanken, schönen Rittern (wie z. B. aus der ehemals so beliebten Oper: „das Donauweibchen,“ ersichtlich) verheiratheten.

Die männlichen scheinen nicht so böse und tückisch, wie die weiblichen, gewesen zu seyn, sondern in der That manchmal gute Launen gehabt zu haben; denn so sollen sie nicht selten Geld vertheilt und Obst ausgeworfen haben. Wenn ein Nix – kenntlich durch den am Ende seiner Bauernkleidung sich stark bemerkbar machenden feuchten Wasserstreif – in einer Stadt an Markttagen Korn verkaufte, so hielt man es für ein gutes Zeichen und sagte: „Nun schlägt das Getraide ab, der Nix hat heut Korn verkauft!“


XLIV. Der Schatz in der Mönchskirche zu Budissin.

In der am 1. August 1401 durch Flammen zerstörten Mönchs- (Franziskaner-) kirche; soll man zu gewissen Zeiten einen Schatz – welcher nicht unbedeutend seyn kann und den sich noch irgend ein Glücklicher einmal aneignen wird – erblicken.

Abends in der Mitternachtsstunde des St. Michaelistages soll – jedoch nicht alle Jahre – auf den Fensterbrüstungen dieser Kirche, welche auf die große Brüdergasse