nicht weggezogen, sondern hausen unter jenem Berge, wo sie die Glockentöne nicht hören, weshalb sie auch nicht mehr die Oberwelt besuchen. Dieses beweist das hohle Tönen des Berges an gewissen Stellen, noch mehr aber, daß sich der Berg in der Christnacht öffnet, wo derjenige, welchem das Glück wohl will, bei der Hand zu seyn, die Männchen bei ihren Goldhaufen sitzen, darinnen wühlen sehen und den Zuruf:
und packe dich!
vernehmen kann. Auch in der Gegend von Niemitsch bei Guben wohnten dergleichen Feensmännchen, wo man sie Heinchen nennt und sie als kleine, fromme, friedliebende Leute schildert, welche aber, nachdem dort die Schaafzucht eingeführt wurde, durch das Tönen der Schaafglocke, welches ihren Ohren zuwider war, vertrieben wurden, sich unter die Erde flüchteten und, wenn sich ihnen Landleute durch unwillkürliche Beschädigungen ihrer Wohnungen nahen, sie um Verschonung bitten und mit Kuchen und Früchten beschenken.[1]
Ueber dem Dorfe Beerenbruch bei Kamenz, auf dem Wege nach Biela, findet sich rechter Hand vom Wege, in einem Kieferdickigt, ein über 8 Ellen hoher, 46 Ellen ungefähr im Umfange haltender, oben runder, lehnangehender
- ↑ Neues Lausitzer Magazin 2ter Bd. 1823. No. IV. S. 56. und Chronik der Stadt u. des Amts Senftenberg etc. von G. Liebusch, Oberpfarrer. 1827. S. 26.
Heinrich Gottlob Gräve: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz. Reichel, Bautzen 1839, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Volkssagen_und_volksthuemliche_Denkmale_der_Lausitz_106.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)