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In gereiftern Jahren erlernte er die Müllerprofession, trat seine Wanderzeit an, wo man ihm, wegen seines hohen, spitzen, breitgerandeten Huts, jenen Spitznamen beilegte. Wie und auf was für Art und Weise er zu den geheimen Wissenschaften und sonderbaren Künsten, die man von ihm rühmt, gelangt sey, berichtet die Sage nicht, und wir müssen es glauben, daß er sie wirklich besessen habe, indem er wirklich Wunderdinge verrichtete. Fast war er wie der Alte überall und Nirgends, wovon uns Spieß die Sage aufbewahrt hat, bald hier, bald dort. Denn bald segelte er in einem papierenen Nachen über die Saale, Elbe und Mulde, bald ritt er auf einer großen Heuschrecke (vermuthlich gryllus locusta migratorius) durch die Luft; hier zerschnitt er, gleich jenem bekannten römischen König – wie z. B. zu Budissin in der großen Mühle noch im Stein gehauen zu sehen ist – einen Mühlstein, dort setzte er bei Dresden – indem er nur durch ein Nasenloch bließ – alle Windmühlen in Bewegung. Zu Volkersdorf, wo man eine Mühlenwelle bereitete, bemerkte er im Vorbeigehen, daß sie zu kurz sey – man lachte ihn aus. – Da er zurückkehrte, überzeugte man sich von der Wahrheit und bat um seine Hilfe. Er dehnte sie wie Prezelteig aus und setzte so die fehlende Elle zu. Zu Heiligenbeil schleuderte er seine Axt an den Kirchenthurm, wo sie einhieb und noch heutigen Tages zu sehen ist. In Leipzig, im Gasthofe zum goldnen Siebe, ließ er am hellen Tage eine Menge Haasen aus dem Kacheltopfe heraus, und wieder hinein spazieren. Hier leitete er die Saale aus ihrem Bette und wieß ihr einen andern Lauf an, damit die