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Glückskugeln verkauft – vielleicht noch in unsern so aufgeklärten Zeiten fortspielen.

Da über diese Dinge so Manches ist gesagt und geschrieben worden, so erlaube mir – indem gemeinte Schriften sich nicht in Jedermanns Händen befinden möchten – in der größten Kürze auszüglich Etwas darüber zu liefern.

Man versichert nämlich im Allgemeinen, daß wenn Johannes Faust, teufelsbannerischen Andenkens, nicht ein solches Männchen besessen, er wohl Manches nicht ausgeführt haben würde, daß der Baron von Chaos wohl vergeblich es versucht haben möchte, Blei in Gold zu verwandeln, hätte ihm nicht ein dergleichen Männchen zur Seite gestanden, daß ohne dieses Männchen Barthold Schwarz das Schießpulver nicht erfunden haben würde, wenn er sich nicht dabei eines solchen Männchens bedient und manche Hexe ohne selbiges die Feuer- und Wasserprobe nicht überstanden hätte, wär ein solches Männchen nicht gewesen.

Wer ein dergleichen Männchen besitzt, dem kommt Glück, Heil und Segen in’s Haus, es raunt ihm die Zukunft in’s Ohr, erschleißt die Vergangenheit seinem Blick, lüftet der Zukunft dichten Schleier, erfüllt ihn mit Wissenschaft, Weisheit und Verstand, bewahrt ihn vor bösen Geistern, Kobolden und Gespenstern, macht ihm die guten dienstbar und giebt die bösen unter seine Gewalt. Allein dafür muß er es fein sauber halten, waschen, baden, ein Bettchen zubereiten und mit Kleidern versehen, wofür es ihm wohlgeht und er Alles, was er beginnt, glücklich vollendet.