von der Stadt kommt, linker Hand – der größtentheils mit Nadelholze bepflanzte, sogenannte Thron- oder Kronenberg, von welchem herab man eine angenehme Aussicht in die Umgegend genießt und auf dem sich noch vor ungefähr funfzig Jahren eine Wolfsgrube befand. Ueber ihn die Sage:
Daß sich auf selbigem – wie noch die vorhandenen, gegenwärtig tief in die Erde gesunkenen Steine beweisen – sieben wendische Könige (wahrscheinlich waren es nur Anführer) versammelt, auf gedachten Steinen Platz genommen und berathschlagt hätten, wie sie das teutsche Joch abschütteln und ihre Freiheit erkämpfen möchten. Eine blutige Schlacht mit ihren Feinden, den Teutschen, sey darauf geliefert worden, in welcher sämmtliche sieben ihren Tod gefunden hätten. Mit den übrigen Gefallenen wären sie nun auf dem Schlachtfelde – die Könige mit ihren Kronen, jeder unter dem Stein, auf welchem er lebend gesessen, begraben worden. Die Kronen sind aber von bösen Geistern besessen, mithin schwer zu erlangen. – Dadurch wird der Name des Berges erklärt.
Dieses spielt nun in den Sagen der Vorzeit und des Mittelalters keine geringe Rolle und möchte sie – da man auf Jahrmärkten sogar öffentliche Glücksfinger und
- ↑ S. Johann Rist’s Märzgespräche. – Adelungks neu eröffnete Schatzkammer. 1669. 4. – Jo. Samuel Schmidii commentatio epistolica de alrunis Germanorum. Magdeb. 1738. 8.
Heinrich Gottlob Gräve: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz. Reichel, Bautzen 1839, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Volkssagen_und_volksthuemliche_Denkmale_der_Lausitz_072.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)