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untauglich wurde, bald zerschellte ein Hammer, gleich Glasscherben, bald versagte anderes Handwerkszeug den Dienst, und so verstrich ein Tag nach dem andern, ohne daß Meister Ehrlich Etwas zu Tage zu fördern vermochte, worüber denn freilich bei ihm nicht der Himmel voll Geigen hing.

Er versuchte Alles, was ihm seine Erfahrung an die Hand gab, wendete Alles an, was er auf seinen Wanderungen durch Welschland und Frankreich gesehen und von seinen Mitgenossen gehört hatte; Alles vergebens; jeder Kunstgriff erlahmte, jeder Versuch schlug fehl. Nur noch vier Tage fehlten bis zum Ablauf des Termins und – da der Ritter übrigens kein Zutrauen erweckendes Antlitz hatte – bangte dem armen Kyklopen nicht wenig vor seinem Buckel.

Am Abende des dritten Tages, wo er nochmals alle Künste erschöpft und sich von der Unmöglichkeit Etwas zu leisten, überzeugt hatte, warf er sich – bangend vor den Dingen, die da kommen sollten – auf’s Lager. Allein da dem Sorgenvollen gemeiniglich der Schlummer flieht; so geschah’ es auch ihm und ruhelos zählte er die vom glänzenden Mondlicht erleuchteten runden Fensterscheiben in seiner niedern Behausung. Da klopft’ es in der Mitternachtsstunde hastig an die Thüre und rasch erhob sich der Meister – den Ritter ahnend – von seiner Ruhestätte. Allein da es nicht der Ritter war, beruhigte sich der Feuerarbeiter und nöthigte, nach angezündeten Spahn, freundlich, den Fremden einzutreten.

Dieser gab sich für einen aus fernen Landen kommenden und nach Prag – wohin man ihn berufen – wandernden