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XIV. Die Teufelsschmiede bei Friedersdorf an der Spree.

Geht man von Spremberg nach dem freundlichen Friedersdorf, so zeigen sich linker Hand dem Waller einige wild übereinander geworfene Felsstücke, welche unter dem Namen Teufelsschmiede, bekannt sind. Folgendes meldet von ihnen die Sage:

Lebte in langer Vorzeit in Spremberg ein geschickter Huf- und Waffenschmid, – (der Name vermag nicht angegeben zu werden, weil zur damaligen Zeit weder Kirchenbücher noch Bürgerlisten nicht in gegenwärtiger Ordnung gehalten wurden) – welcher Tag und Nacht arbeitete, blos Sonntags ruhte und als frommer Christ ordentlich die Kirche besuchte.

Hatte einst bei ihm ein stattlicher Ritter aus dem Frankenlande einen Harnisch, unter genauer Angabe der Zeit und Stunde des Abholens, bestellt. Meister Ehrlich, – denn so wollen wir ihn so lange, bis wir seinen wahren Namen zuverlässig erfahren, einstweilen nennen – der ein Mann von Treu und Glauben war, schlug ein und versprach den Harnisch pünktlich in der bestimmten Zeit zur Zufriedenheit zu liefern.

Er begann nun auch sein Werk; allein sonderbar; dem erfahrenen Mann, dem so manche Arbeit gelungen war, und der so manchem mannlichen Ritter mit Schild, Helm, Arm- und Beinschienen redlich versorgt hatte, verunglückte Alles; denn bald verloschen ihm die Kohlen, oder sie flammten in so unbändiger Gluth, daß Eisen und Stahl