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keinerlei Weise haben los werden, noch sich von ihm entfernen können, sondern ihm haben antworten müssen. Ja, sie erzählen Geschichten, daß er Weibern, die ihm nicht geantwortet, den Hals umgedreht habe. Ob sich nun schon dieser Geist nicht mehr sehen läßt, so bezeigen doch die Wenden immer noch ihre Furcht davor, indem sie sagen: „Dżakowane bydż Bohu, so ßo wjaze nepokaże!“ (Gott sey Dank, daß er sich nicht mehr zeigt!)


XIII. Die Koboldkammer auf dem Cżornebog.

Auf dem sogenannten Cżornebog (schwarze Gott, Teufel), einem, eine Meile von Budissin, bei den Dörfern Rachlau und Döhlen über Meschwitz gelegenen Berge, liegt ein einzelner, mit einer Höhlung versehener Felsen, die Koboldkammer (wend. Koltki domy) benannt. Ueber sie Folgendes:

Hier sollen die Kobolde (wend. Kodolty) Alpe, (Mahre), Mittagsmännchen und Hausteufelchen wohnen, welche die Menschen necken, quälen, irreführen, auch nicht selten sich in ihre Wohnungen begeben und daselbst mancherlei Unfug treiben. Auf der andern Seite aber sollen sie – wenn sie bei guter Laune sind – die Erdbewohner beschenken und ihnen Glück und Heil bringen. So sagt man gemeiniglich von einem im Glück sich befindenden Menschen: „Er hat den Kobold.“ etc. Man erlaube uns diese Wesen näher zu betrachten.