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so wie das Blühmlein selbst vom puren Gold, Silver vndt köstlichen Gestein ist. Wer sich aberst nit vest vndt sicher wiß, der berühr es ja nit; sonst verleuert er sin Leven. Wo für Gott behut.“


VII. Der Mönch.

An mehrern Orten Sachsens, z. B. auf dem Schlosse zu Pirna, in den Ruinen der Mönchskirche zu Budissin, wie auf dem dasigen Schlosse Ortenburg, in dem Schulgebäude zu Löbau, auf dem Weißenfelser Schlosse, in der St. Johanniskirche zu Zittau u. s. w. zeigt sich dann und wann ein Mönch, nach dessen Erscheinung sich stets etwas Merkwürdiges ereignet. Auch Kamenz vermag so ein Mönchswesen aufzuweisen, welches sich dann und wann in der Ordenskleidung der patrum ord. St. Francisci de observantia sehen läßt, auch sogar einmal die Buchstaben C. M. P.[1] an das Klosterthor daselbst geschrieben haben soll, die man durch Camitia Misere Peribit gedollmetschet hat, und worauf 1680 die Pest erfolgte.

Seine frühere Existenz, da er noch im Fleisch und Bein auf Erden wallte, wird mannigfaltig angegeben.

Viele halten ihn für den teutschen Schießpulver-Erfinder Barthold Schwarz, welcher in der St. Annenkirche


  1. Wohl möglich, daß jene Buchstaben von einem der Rechtschreibung unkundigen Mönche damaliger Zeiten, welcher das B in ein P verwandelte, hingeschrieben worden sind; gewiß aber, daß sie blos die Anfangsbuchstaben der Namen von den heil. drei Königen Casper, Melchior und Balthasar bedeuten und welche Abergläubige, um gegen Geister und Kobolde geschützt zu seyn, durch Mönche an Thüren und Viehställe noch jetzt anschreiben lassen.