Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 036.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in entferntere Gegenden, gleichsam auf Windesflügeln, von einem Wirbel geweht wird. Bald schwirren in dunkeln Nächten scheußliche Ungeheuer mit glühenden Augen, Flammen aus dem Rachen hauchend, durch die Lüfte und bald erscheinen im falben Lichte des Vollmonds riesige Gestalten in schwarzen Harnischen mit blutrothen Helmbüschen, abwechselnd mit Männern in Mönchskutten und Frauen in alter Kleidung, vollgestopfte Wetscher tragend, die mit grauserregenden Gesichtern, hohlen Augen und widrigen Gebehrden anglotzen und winken. Bald stürzen wunderbar gefiederte Vögel mit krummen Schnäbeln und drohenden Fängen unter knirschenden Geschrei aus den Wolken, kämpfen hartnäckig gegen einander und ziehen mit betäubenden Flügelschlage wiederum von dannen. Nie aber hat irgend Jemand von den Spukgestalten Geschenke erhalten, oder ist ihm durch sie ein Schätze bergender Fleck angezeigt worden, eben so wenig als – wie bereits gedacht – diejenigen, welche, kühn genug, daselbst nach Schätzen gruben, dadurch beglückt, sondern entweder verarmten oder mit lebenslänglichen Krankheiten heimgesucht wurden. Noch liegen also diese aus Kirchen, Klöstern von Priestern und Laien einige Jahrhunderte hindurch aufgehäuften Schätze im Schooße der Erde verborgen und harren der durch Zufall begünstigten Hand, oder den finstern Kenntnissen eines erfahrenen Geisterbeschwörers, der den Zauber löset, die Geister bannt und die Kostbarkeiten der Erde entreißt.