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im siebenzehnten Jahrhundert eigenhändig an den Görlitzer Magistrat schrieb und sich zur Erhebung dieses bedeutenden Schatzes erbot, nicht minder auch der Seher, Jakob Böhme, (der da, wo Andere nicht sahen, hell blickte, wo Andere sahen, blind war, auch deshalb vom Primarius Richter zu Görlitz durch lateinische Gedichte unchristlich gegeißelt wurde), dem sich der Berg öffnete, diesen Schatz mit eigenen Augen gesehen hat.[1] – Wer will also noch zweifeln? –

Endlich findet man auf dem Wege zwischen der Stadt und dem großen Berge einen großen Stein, auf welchem ein mächtiger Krallengriff eingedrückt, deutlich zu sehen ist. Er rührt daher:

Fiel einmal Sr. satanischen Majestät ein, die Welt zu bereisen, reinere gesündere Luft nach den lange Zeit eingeschluckten Pech- und Schwefeldünsten einzuathmen und überhaupt eine Frühjahrskur zu brauchen, für welche ihm sein Leibarzt die Berge Schlesiens und der Oberlausitz, wo so manches heilsame Kraut wächst, empfohlen hatte. Auf dieser Wanderung nun war er auch auf die Landskrone gekommen, und hier sahe er die lachenden Fluren, üppigen Thäler, grünenden Büsche, blumigen Wiesen, vermischt mit freundlichen Dörfern, der Neisse mäandrischen Lauf und das ehrwürdige Görlitz in dieser anmuthigen Umkränzung, wie auf einem künstlich gewirkten Teppich sich vor seinen Augen verbreiten. Tief grollte es ihm, daß frohe und genügsame Menschen darinnen wohnten, wilder rollten


  1. S. Abraham v. Franckenberg Leben Jakob Böhme’s etc.