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Plackereien die Gegend unsicher und da nicht blos Karl IV., Wenzel und Siegismund, die auf Zerstörung aller Raubnester im Lande bedacht waren, sondern selbst der Rath zu Görlitz dieser schädlichen Nachbarschaft entledigt zu seyn wünschte, so wurde es von dem damaligen Besitzer, Vinzenz Hiller von Serchau, dessen Eidmänner Nikolaus Günzel und Wenzel Emrich, Bürgermeister und Hillers Schwiegersöhne waren, mit allem Zubehör um 600 Mark erkauft und 1422 geschleift.

Hier nun ist der Sage nach eine große Braupfanne – denn drunter thut man’s nun einmal nicht – mit Gold, Silber, Edelsteinen und andern Kostbarkeiten gefüllt, vergraben, welche jene Räuber, die lange Jahre ihr Handwerk daselbst trieben, zusammengescharrt und aufgehäuft hatten. – Freilich wird der Schatz von bösen Geistern bewacht und ist nur manchmal sichtbar und zu heben.

Daß dieses nun wirklich auf der Wahrheit beruhe, wird gewiß kein Leichtgläubiger bezweifeln, indem ein berühmter Schatzgräber zu Forst, Bernhard Adelmann,


    Constitit objectu laterum, Arx altissima nisu:
    Praedonum nidus: tum quercubus obsita raris:
    Desuper excisum latus vrget vtrinque corona.

    und behauptet, weil dieser Berg über seine übrigen Brüder hoch empor ragt und gleich einer Krone auf dem Haupte sich erhebt, er davon seinen Namen erhalten habe, welches auch wahrscheinlich ist, indem die Burgen nicht immer von ihren Besitzern, öfterer aber vom Oertlichen, oder von dem, was sie geleistet hatten, oder was man sich von ihnen versprach, den Namen erhielten, als zum Beispiel Mildenstein, Schönburg, Siebeneichen, Scharfenberg, Greifenstein, Tollenstein u. s. w.