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Wie nun dergleichen Sagen immer mehrere und veränderte Auflagen erleben; so ist es auch hier der Fall. Denn auch in Kamenz soll sich ein verwünschter Bürgermeister, welcher spukend bald als schwarzer, zottiger Hund auf dem Klosterhofe, bald aber als Ziegenbock auf dem Hutberge sein Wesen treibt, ja in letzter Gestalt selbst am Tage badenden Knaben erschienen seyn und selbige verjagt haben soll, sehen lassen. Man behauptet, es sey der Geist des letzten katholischen Bürgermeisters zu Kamenz, Andreas Günther, gest. 1570, von welchem man mancherlei wundersame Dinge erzählt, denn so soll er z. B. an seinem Begräbnißtage leibhaftig aus dem Fenster seiner Wohnstube gesehen haben, oft in zweierlei Gestalten erscheinen, was aber das Beste von Allem ist einen Schatz von 24000 – nach Andern von 80000 Duplonen in der St. Annenkirche zu Kamenz vergraben haben, dessen Lagerort ein an einem Pfeiler daselbst befindliches steinernes Standbild anzeigt. – Leider ist aber der zeigende Arm desselben verloren gegangen; daher man den Schatz bis jetzt noch nicht gefunden.


II. Die Landeskrone (Tmolus Lusatiae).

Cernis geminum cornu, quorum illud ad austrum
Vergens submissum est, cernis sublime secundum,
Quod pedibus premimus nostris, Aquilonibus obstat:
In bifidoque patet spatiosus vertice campus:
Adspice piniforum caput, ac ingentia saxa.
Arx erat hic vasto suspectu, et turribus altis
Opportuna loco: munimen et ardua rupes
Praestabat laterum anfractu: geminique minantes:
Ad coelum scopuli arcebant accessibus hostes: