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Als er nun wiederum eines Tages die Sache nach seiner Art recht toll betrieben hatte, schwang er sich, nach genossener Abendmahlzeit, berauscht, auf sein Roß und sprengte in toller Wuth zum Lauenthore hinaus.

Da fiel plötzlich aus dem winterlich umflorten Himmel eine Feuerkugel herab, wovor der Gaul scheuend sich bäumte, der Reiter aber ergrimmte, und trotzend, durch scharfe Hilfen ihn zur Ordnung zu bringen, bemüht war. Allein noch wilder schnob und bäumte sich der Rapp und entledigte sich seines tyrannischen Gebieters auf so eine heftige Art, daß er am folgenden Morgen mit schwarzem Gesicht und rückwärts gedrehtem Kopfe, auf dem nämlichen Platze, wo jetzt der Hund der Erde entsteigt, entseelt gefunden wurde.

Niemand aber hat jemals den Gaul wiederum erblickt, daher man glaubt, es sey ein Höllengeist gewesen, der in dieser Gestalt den Grafen geholt habe, welcher nun verdammet sey, den Menschen bisweilen als Hund zu erscheinen. Ein vor einigen fünfzig Jahren bekanntes Bänkelsängerlied gedenkt seiner in Folgenden:

Der schwarze Hund, den man hier schaut,
War böhm’scher (poln’scher) Graf mit Haar und Haut,
Des Schicksals List macht ihn zum Hund,
Wau, wau! bellt er bis diese Stund.

Andere halten diesen gespenstischen Hund für den nach seinem Tode in Thiergestalt verwandelten österreichischen Obersten v. Golz, der 1634 durch Ansteckung der Vorstädte die ganze Stadt in einen Aschenhaufen verwandelte.