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Entwickelung des Volapük.

Wer nur einigermaassen die dem Handels- und Verkehrswesen innewohnenden Bestrebungen kennt und versteht, wird unmöglich ein Feind der Weltsprache-Idee an und für sich sein können und je weiter wir fortschreiten auf allen Gebieten, desto mehr fühlbar macht sich die Notwendigkeit eines einheitlichen, internationalen Verständigungs-Mittels, desto mächtiger wird das Verlangen nach Befreiung von den mündlichen und schriftlichen Verkehrs-Schwierigkeiten unserer Zeit.

Ein Beweis dafür, dass man schon lange, lange vor uns die Wichtigkeit der Schaffung einer internationalen Sprache eingesehen hat, ist es wohl, dass schon vor mehr als 200 Jahren die Versuche in dieser Richtung begannen und bis auf unsere Zeit mehr als 60 weiterer solcher Versuche bekannt wurden.

In seinen im Jahre 1666 erschienenen Abhandlungen: „Dissertatio de arte combinatoria“ und „Historia et commendatio linguae characteristicae universalis“ legte der erste deutsche Natur-Philosoph, der Gelehrte Wilhelm von Leibnitz den Grundgedanken der Weltsprache-Idee nieder, aber obgleich er sich bis an sein Lebens-Ende mit diesem Gedanken befasste, gelang es ihm nicht, hierin einen definitiven Erfolg zu erzielen.

Im Jahre 1668 gab der englische Bischof John Wilkins, gleichfalls ein berühmter Gelehrter, sein Werk: „An essay towards a real character and philosophical language“ heraus, welches jedoch wegen seiner Uebermenge der Zeichen sich als uneinführbar erwies.

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Sigmund Spielmann: Volapük-Almanach für 1888. Mayer, Leipzig 1888, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Volapuek-Almanach_fuer_1888.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)