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zwischen dem Atlas und dem Körper des Hinterhauptswirbels ein nach vorn offener Winkel, dessen oberer Schenkel in der Richtung des Schädelgrundes fortläuft und bis zur Nasenwurzel reicht. Auch hier stellt der Hinterhauptswirbel eine sehr charakteristische Uebergangsform dar, indem bei ihm der Körper im Verhältniß zur Dornplatte immer noch nach vorn gelagert ist. Beim Mittelwirbel dagegen, der die eigentliche Scheitelhöhe bildet, liegt der Körper gerade nach unten, und beim Stirnwirbel, der sich ganz nach vorn herüberschiebt, erlangt der Körper sogar eine mehr nach rückwärts gerückte Lage.

Dieses Verhältniß ist am besten zu überschauen, wenn man einen von vorn nach hinten nahe der Mittellinie durch Kopf und Hals geführten Durchschnitt betrachtet, und zwar am besten bei einem neugebornen Kinde (Fig. 4). Man erkennt daran[1]

Fig. 4.


  1. [39] Die Figur ist entnommen aus meinen „Untersuchungen über die Entwickelung des Schädelgrundes im gesunden und kranken Zustande und über den Einfluß derselben auf Schädelform, Gesichtsbildung und Gehirnbau. Berlin, 1857.“ Tafel I. Fig. 1, welche wiedergegeben ist in meiner kleinen Schrift: Göthe als Naturforscher. Berlin, 1861. S. 105. An letzterem Orte wird man auch eine Reihe weiterer literarischer Nachweise und Erörterungen über die hier in Rede stehenden Gegenstände zusammengestellt finden. Ich verweise außerdem auf meinen Aufsatz: „Wie der Mensch wächst“ in Berth. Auerbach’s Volkskalender. 1861. S. 95.
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Rudolf Virchow: Menschen- und Affenschädel. C. G. Lüderitz’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1870, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Virchow_-_Menschen-_und_Affensch%C3%A4del_-_15.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)