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Gute genannt), eine der schönsten Kirchen, mit musivischen Bildern geschmückt, erbauen ließ – Nach fünf Jahren war das Kloster mit seinem prachtvollen Kreuzgange vollendet, und von Thürmen und Bastionen umgeben, wurde es durch eine Besatzung afrikanischer Mohren bewacht. Der König berief den Abt Theobald von La Cava bei Neapel, welcher mit hundert Benedictiner-Mönchen das Kloster bezog. Die Kathedrale ward in fünfzehn Jahren mit ihren kostbaren Mosaikbildern vollendet. Es ist nicht bekannt, welche Summen dieser Prachtbau gekostet hat, doch im Allgemeinen belehren uns die Geschichtsschreiber jener Zeit darüber.
Im Jahre 1166 starb König Wilhelm I. von Sicilien, der, anfangs ein tapferer Fürst, oft siegreich und mit reicher Beute von seinen Eroberungen zurückkehrte und einen reichen Schatz anhäufte, so daß er Wilhelm der Große (il Magno) genannt wurde. Doch zeigte später sein Charakter Mißtrauen, Grausamkeit und Geiz in dem Grade, daß er von seinen Unterthanen alles Gold- und Silbergeld gegen gestempeltes Leder eintauschen ließ, um seinen Schatz immer mehr anzuhäufen, sich aber dadurch den Beinamen il Mallo zugezogen hat.
Des Königs Sohn und Nachfolger war erst eilf Jahre alt und erhielt unter der Regentschaft seiner Mutter Margaretha und des Bischofs von Syracusa eine gottesfürchtige Erziehung, die zu den schönsten Hoffnungen eines weisen und guten Regenten berechtigte. Die Gesetze wurden verbessert und das Sündengeld aus dem Schatze seines Vaters zu frommen Stiftungen und Kirchenbauten verwendet; dem Volke das Geraubte auf eine edle Weise zurück zu erstatten, war seine erste Sorge.
Der größte Theil des Schatzes wurde zum Bau der Kathedrale verwendet, weil die Legende sagt, daß an dieser