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nur das Nöthigste zur Einleitung und Erklärung unserer jetzigen Zustände voranzuschicken, deren eigentliche Begründung erst mit den Jahren 1834–1836 beginnt, wo durch eine vollständige Reorganisation der Anstalt die jetzige Einrichtung im Wesentlichsten festgestellt wurde.

Die Akademie nämlich war bis dahin unter der Leitung eines Generaldirectors, ein Collegium von Künstlern, welchen der Unterricht in verschiedenen Fächern und Klassen oblag, und denen außerdem noch eine bedeutende Anzahl ausübender Künstler und Künstlerinnen unter dem Namen: aggregirter Mitglieder der Akademie, sich anschloß. Der erste bei der Stiftung ernannte Generaldirektor, war Chr. Ludw. v. Hagedorn, geh. Legationsrath und Bruder des bekannten Dichters, von dem sich noch eine Reihe eigenhändig geschriebener Protocolle, Eingaben und Vorschläge an die Höchste Behörde bei den Acten der Akademie vorfinden, die manches reiche und interessante Detail für die Specialkenntniß der Kunstzustände jener Zeit enthalten, für dessen Benutzung hier freilich kein Raum bleibt. Als ein characteristisches Merkmal jener Zeit gestatten wir uns nur zu bemerken, daß der damalige Direktor der neuen Akademie, der Franzose Hutin war. Wie unverhältnißmäßig überhaupt das undeutsche Element vorherrschte, fällt in die Augen, wenn man die Professoren- und Mitgliederlisten jener Zeit durchsieht, und eine Reihe von fremden Namen, wie Bacciarelli, Casanova, Camerata, Canale, Canaletto, Raymond, Hamilton, Rossi, Gandini, Zucchi Toscani etc. neben Dietrich, Oeser, Graaf u. a. findet. Die Deutschen, so scheint es, brauchten damals fremde Lehrmeister, aber sie