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Am Hauptgesims beziehen sich die vorspringenden Löwen, auf den Löwen im Stadtwappen, welchen sich Freiberg schon früher durch seine Tapferkeit erkämpft hatte, und hier bezeichnet er noch besonders die muthvolle Vertheidigung der Mauern in der letzten Belagerung.

Die Fähnchen auf den Thürmen sind dem Andenken an die stete Wachsamkeit der Belagerten auf allen Punkten ihrer weitläufigen Mauern gewidmet.

Der Oberbau des Monumentes ist mit Symbolen der moralischen Kraft jener Zeit dekorirt, und es deuten hier die drei betenden Genien auf die Greise, Frauen und Kinder hin, welche während des wilden Kampfes in den Kirchen den Schutz des Himmels erflehten. Zum Zeichen der Erhörung ihres Gebetes befindet sich im Friese des Oberbaues, über jeder Statue eine Taube als göttliches Gnadenzeichen.

Die zwischen den Genien angeordneten drei Wappen mit den Symbolen der Tapferkeit, Treue und Einigkeit, sollen anzeigen: daß nur nächst dem Schutze des Himmels der Sieg durch diese Tugenden erreicht werden konnte. Ueber diesen Wappen ebenfalls im Friese sind jene drei Kanonenkugeln als Trophäen angedeutet, welche sich früher am alten Petersthorthurme eingemauert befanden. Die wirklichen Kugeln werden jedoch, ihrer verschiedenen Größe wegen, hinter den steinernen eingemauert.